Freitag, 28. Mai 2010

Schnäppchen Welten

 Günstig einkaufen, sich über Angebote freuen, den Luxus genießen mehrere Teile zu erwerben, statt nur ein Teures zu kaufen. Spätestens seit „Geiz ist geil“ ist Sparen zum Trend geworden. Natürlich nicht das Sparen in allen Bereichen des Lebens, ein bisschen Luxus gehört schließlich zum positiven Lebensgefühl.
Wen wundert es also, das Angebote dieser Art aus dem Boden sprießen, wie Pilze nach einem Sommerregen, denn Anklang finden sie genug.
Begonnen hat die Sucht nach Schnäppchen in der Kategorie Kleidung und Haushaltswaren, wie ein Lauffeuer erreichte sie jedoch bald die Bereiche der Elektronik, der Reisen oder der Medikamente. Wenn der eine oder andere Fußball oder Tennis als Sport ansieht, so steht die Schnäppchen-Jagd ebenfalls auch hoch im Kurs der Sportarten.

Sparwelt.de ist eine dieser Plätze, an welchem sich online nach Lust und Laune ausgetobt werden kann. Das Prinzip ist einfach. Die Masse macht´s, denn so können die günstigen Preise zusammen kommen. Schnäppchen des Tages, kostenlos Alben downloaden, oder mit Rabatt an die Ostsee fahren. Und damit alles perfekt organisiert ist, kauft man sich gleich das passende T-shirt und eine Kamera für den Urlaub dazu. Wenn man wieder zurück ist lässt man sich gratis Abzüge seiner Urlaubsfotos machen, damit alle Lieben an den Erinnerungen teilhaben können, oder bewirbt sich über Sparwelt.de auf ein Praktikum. Die Welt der Schnäppchen und das Sparens hat längst alle Grenzen hinter sich gelassen. Sparwelt.de macht deutlich, welchen Weg wir eingeschlagen haben: Das neue Zeitalter schreitet voran und wir schreiten in großen Schritten mit, schließlich wollen wir den neusten Trend ja nicht verpassen.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Chatroulette - Flüchtiges Vergnügen des Lebens


Wie lernen sich Leute kennen? Durch Freunde, Bekannte, Familienmitglieder, im Café, in der S-Bahn, auf den Flirtportalen. So oder so ist es immer ein Zufallsprinzip: Ob daraus Freundschaften oder Beziehungen entstehen ist ungewiss.
Kann man diese Zufallsspiel noch zuspitzen und weiter treiben?
Aber natürlich.
Das hat ein 17-jähriger High-School-Schuler aus Moskau geschafft. Sein Chatroulette ist der neueste Trend im Internet: Der Nächste bitte Trend. Er hat sogar einen Platz in Wikipedia bekommen.
Täglich sollen mehr als 20.000 Menschen weltweit am Chatroulette teilnehmen, um mit wildfremden Menschen zu reden. Reden ist vielleicht zu viel gesagt. Der Zufallsgenerator entscheidet, wer mit wem verbunden wird.  Mit einer Videokamera steigen die Chancen auf einen Kontakt.  Ob die Personen miteinander kommunizieren, ist ihnen selbst überlassen.
Die übersichtliche Bedienungsfläche macht die Entscheidung nur scheinbar leichter. Ein großes Chatfenster rechts, zwei schwarze Bildschirme auf der linken Seite. Die wichtigsten Buttons sind oben platziert: Next, Stop, Report – der nächste, stop und melden. Mehr braucht man doch nicht. Schon die Gestaltung der Seite, die man ohne Registrierung nutzen kann, scheint zu dem Verhalten des  Users deutlich beizutragen.

Jeder Chatteilnehmer kann jederzeit den Chat beenden und gleich wieder mit dem nächsten zufällig ausgewählten Chatpartner verbunden zu werden. Auf welche skurrilen Menschen man bei Chatroulette treffen kann, kann man nur erahnen. Je kurioser das Aussehen, desto größer die Chancen, ein paar Sekunden länger auf dem Bildschirm zu bleiben. Dabei greifen Leute zu verschiedenen Ideen und  Requisiten: Perücken, Sonnenbrillen, Plüschtiere, lustige Sprüche auf Zetteln. Was entblößt werden kann, wird entblößt. Nur wer etwas von sich preisgibt, kann den harten Klickkampf überstehen.
 Was bleibt aber nach einem Tag vollem hin und her chattens?
Chatroulette erinnert ein bisschen an russisches Roulette:  Hoch risikobelastet, kann abhängig machen und führt zu einem bitteren Ende.
Die Frage, warum man daran teilgenommen hat, ist kaum zu klären.